Die gesetzlichen Vorschriften in verschiedensten Bereichen werden immer umfangreicher und komplexer. Die Anwendung und Umsetzung der Vorschriften ist ein zentraler Bestandteil der Verwaltungsarbeit. Auch wird die Erwartungshaltung der verschiedenen Anspruchsgruppen immer grösser. Es ist elementar, dass in der Verwaltung sowie in den anderen Betrieben der öffentlichen Hand fachkundige, gut ausgebildete und empathische Personen arbeiten. Ein solcher Nachwuchs kann nur sichergestellt werden, wenn die Gemeinde auch selber Fachpersonen ausbildet.
Neu auch Ausbildungsmöglichkeit für Sportlerinnen und Sportler
Aktuell bilden die Gemeinde Wettingen sowie die gemeindenahen Betriebe rund 20 junge Leute in den verschiedensten Berufen aus. Den Hauptanteil beansprucht dabei der kaufmännische Bereich. Weitere Ausbildungsplätze befinden sich im Detailhandel, beim Betriebsunterhalt, in der sozialen Arbeit und im Forst. Bei der Energie Wettingen AG finden sich zusätzlich Auszubildende in den Berufen Netzelektrikerin/Netzelektriker sowie Geomatikerin/Geomatiker. Ganz neu besteht im kaufmännischen Bereich die Möglichkeit einer Lehre für Sportlerinnen und Sportler, die dann aufgrund von Trainingsabwesenheiten vier anstatt nur drei Jahre dauert.
Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachleuten beschränkt sich selbstverständlich nicht nur auf die öffentliche Hand. Alle Berufsfelder sind auf guten Nachwuchs angewiesen. In einigen Branchen können die Ausbildungsplätze besser besetzt werden – in anderen eher schlechter. Den Medien ist zu entnehmen, dass häufig handwerkliche Berufe Mühe haben, Lernende zu finden. Diesem Trend – dem eine gesellschaftliche Entwicklung zu Grunde liegt – entgegenzuwirken, ist mit Sicherheit kein einfaches Unterfangen. Es braucht Anstrengungen von Branchen, Verbänden, Lehrbetrieben, Bildungseinrichtungen sowie von der Politik. Berufe müssen attraktiv gehalten sowie Weiterbildungsmöglichkeiten und somit Perspektiven geschaffen werden. Nur gemeinsam mit allen Beteiligten lässt sich dies bewältigen.
Für die jungen Menschen waren die vergangenen Monate nicht einfach. In vielen Branchen wurde während der Corona-Pandemie die Ausbildung der Lernenden beinahe verunmöglicht. Der Schulunterricht fand nur noch digital statt, Abschlussprüfungen fielen aus und die Zukunftsaussichten waren unsicher. Zu alldem zeigten sich die Jungen solidarisch mit der älteren Generation und hielten sich an die für sie einschneidenden Schutzmassnahmen. Dazu sei an dieser Stelle der jungen Generation der grösste Dank ausgesprochen!
Während der Pandemie – wie auch schon vorher – erlebte bzw. erlebe ich die Lernenden der Gemeinde Wettingen täglich als motivierte, freundliche und lernbereite junge Menschen. Sie befinden sich in der manchmal schwierigen Adoleszenz, in der viele Herausforderungen auf sie zukommen – Umstellung von Schule zu Lehre, Verantwortung und Aufgaben als junge Erwachsene sowie der gesellschaftliche Leistungsdruck. Ich persönlich glaube fest an unsere Jugend. Haben Sie Vertrauen in die jungen Frauen und Männer. Sie sind unsere Zukunft.